Bitcoin oder Ethereum — Wo lohnt sich ein Investment?

Der Hype um Kryptowährungen scheint ungebremst: Bitcoin, Ethereum und Co. haben sich in 2021 vervielfacht. Immer mehr namhafte Firmen und professionelle Anleger steigen in dem Markt ein, um am Erfolg der dezentralen Blockchaintechnologie zuteilzuhaben. Wo und wie lohnt sich heute der Einstieg?

Was sind Kryptowährungen?

Digitale Währungen, die auf kryptographischer Technologie beruhen, werden gemeinhin als Kryptowährung bezeichnet. Merkmale sind, dass diese Währungen nur digital existieren (es gibt also keine Münzen oder Geldscheine) und dezentral organisiert sind. Im Unterschied zu klassischen Währungen wie dem US-Dollar oder Euro gibt es also keine Zentralbank, welche die Umlaufmenge steuern kann. Derzeit gibt es fast 10.000 unterschiedliche Kryptowährungen. Die bekanntesten sind Bitcoin und Ether.

Kryptowährung ist nicht gleich Kryptowährung!

Für Einsteiger sind die beiden Coins, die auch gemessen an der Marktkapitalisierung zu den mit Abstand größten zählen (über 60% der gesamten Marktkapitalisierung des Kryptomarktes im Mai 2021), meist die erste Wahl. Beide Digitalwährungen haben gemein, dass sie nur digital gekauft bzw. verkauft werden können und unabhängig von Zentralbanken, Geschäftsbanken und anderen öffentlichen Institutionen sind. Mit ihnen lassen sich aber (reale) Güter und Dienstleistungen bezahlen, wie z.B. in zahlreichen Onlineshops. Sie basieren auf der Blockchain-Technologie, die eine dezentrale Verknüpfung aller Rechner im Netzwerk darstellt und auf diese Weise eine sichere und fälschungsfreie Datenübertragung ermöglicht. Transaktionen auf einem derartigen Netzwerk sind grundsätzlich öffentlich und können von allen Parteien jederzeit abgerufen und verifiziert werden. Zur Sicherung des Bitcoin-Netzwerks durch sogenannte „Miner“ wird eine hohe Rechenleistung benötigt, ein Prozess, bei dem auch neue Bitcoins geschürft werden. Häufig kritisiert wird der aus der Rechenleistung resultierende hohe Energiebedarf des Bitcoin-Netzwerks.

Was sind die Unterschiede von Bitcoin und Ethereum?
Der Bitcoin hat seinen Ursprung in der Finanzkrise 2008. Der drohende Zusammenbruch des globalen Banken- und Finanzsystems verstärkte den Wunsch nach einem unabhängigen, dezentral organisierten Geldsystem als Alternative zu konventionellen Währungen wie Euro, USD oder Yen. Bitcoin ist also eine „echte“ Kryptowährung, die sich anschickt, das vorhandene Geld zu ersetzen und zu einer globalen Währung zu avancieren.

Das Versprechen ist, das Bitcoin es jedem ermöglicht, sein eigenes Geld zu besitzen, welches global akzeptiert wird, unabhängig von nationalen Banken ist und nicht willkürlich von Regierungen oder anderen Drittparteien konfisziert werden kann. Zudem ermöglicht Bitcoin schnelle Zahlungen zu relativ niedrigen Gebühren über geografische Grenzen hinweg. Dies ist ein wichtiger Punkt, vor allem wenn man berücksichtigt, dass heute global rund zwei Drittel der Menschen ohne oder mit unzureichendem Zugang zu Bankgeschäften leben müssen. Zu guter Letzt sorgt der Bitcoin für finanzielle Stabilität. Die Menge an Bitcoin ist im Gegensatz zu Fiatgeld streng begrenzt (auf 21 Millionen). Bitcoin wird damit zu einem alternativen Wertaufbewahrungsmittel und Inflationsschutz, ähnlich wie Gold.

Bei Ethereum spricht man im Gegensatz zu Bitcoin von einem „Token“. Der Token Ether, welcher die Kryptowährung des Ethereum-Netzwerks ist, ermöglicht es Benutzern, ihre eigenen dezentralen Anwendungen zu kodieren. Was Bitcoin für Geld macht, macht Ethereum also für Verträge. Die wesentliche Innovation von Ethereum besteht darin, dass damit intelligente selbstausführende Verträge abgeschlossen werden können. So lässt sich beispielsweise mit einem digitalen Vertrag fälschungssicher festlegen, dass mir zum Zeitpunkt T2 eine Immobilie gehört, nachdem ich den Kaufpreis zum (vorherigen) Zeitpunkt T1 an den Verkäufer überwiesen t habe, ohne dass ein Notar oder Grundbuch dies bestätigen muss. Bisher wurden solche Vereinbarungen mit einer Unterschrift am Ende eines Papierdokuments bestätigt. Ethereum verbessert dieses Modell erheblich, da es das Potential hat, den Prozess immens zu beschleunigen und zu verbilligen und da der Nachweis der Transaktion im dezentralen Register (Blockchain) niemals gelöscht werden kann.

In welche Kryptowährungen sollte man investieren?

Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial das alltägliche Leben und die Geschäftswelt weltweit dramatisch zu verändern — ähnlich wie das Internet vor zweieinhalb Jahrzehnten. Innerhalb des Ethereum Netzwerkes haben sich viele andere Projekte mit eigenen Coins entwickelt, die mehr oder weniger revolutionäre Anwendungsfälle beschreiben. Auch Alternativen zum Ethereum Netzwerk sowie auch zu Bitcoin als alternatives Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel gibt es in großer Anzahl — bei diesen Alternativen wie Polkadot etc. spricht man häufig von Blockchainprojekten der „dritten Generation“

So wie es im Aktienmarkt unterschiedliche Geschäftsmodelle mit jeweils eigenen Zukunftsperspektiven und Werttreibern gibt, so hält auch der Kryptomarkt eine breite Anzahl unterschiedlicher Projekte bereit. Heute ist sicherlich Bitcoin noch ein wichtiger Gradmesser für die Entwicklung kleinerer Kryptowährungen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die sogenannten alternativen Coins bzw. Alt-Coins zukünftig stärker auf den Erfolg oder Misserfolg ihres Projektes reagieren werden und nicht nur dem Bitcoin-Kurs folgen. Für die meisten Projekte werden die Nutzeranzahl, die Menge der Transaktionen und die damit entstehende Netzwerkeffekte eine relevante Größe sein. Je mehr die Blockchain-Technologie später genutzt wird, desto stärker ist der Nutzen und damit auch der Wert für jeden einzelnen. Diese Netzwerkeffekte ermöglichen ein exponentielles Wachstum, was wir heute schon in den Kursbewegungen der einzelnen Coins sehen können.

Welche Technologie sich durchsetzen wird und wie viele relevante Kryptowährungen es geben wird, kann heute noch keiner vorhersagen. Es zeichnet sich aber ab, dass es eine Koexistenz mehrerer Kryptowährungen bzw. Blockchain-Technologien geben wird.

Fazit

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether zeigen ein unverändert hohes Wachstum. Das BAM-Team erwartet, dass sich dieses Wachstum fortsetzt, bei gleichzeitig hoher Volatilität. Die hinter Bitcoin und Ethereum liegende Technologie ermöglicht zukünftig breit gefächerte Anwendungen, die das Potential haben, unser Leben nachhaltig zu verändern. Investoren können mit Investments in Kryptowährungen an dieser Entwicklung partizipieren.

Hohe Wachstumschancen stehen aber auch hohen Risiken gegenüber. Noch zeichnet sich nicht ab, welche Kryptowährungen sich langfristig durchsetzen können und welche Projekte untergehen werden. Auf Grund der Vielfältigkeit erachten wir es für sinnvoll, breit diversifiziert in unterschiedliche Kryptowährungen zu investieren, wenn man als Investor von den Wachstumschancen profitieren möchte.

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